Wer schon einmal im Baumarkt Farbe kaufen wollte, kennt das Problem. Ist das wirklich der Farbton, den ich für die Renovierung des Zimmers mit meiner Frau abgestimmt habe?

Was bedeutet eigentlich der auf dem Etikett ausgewiesene Begriff RAL? Vor knapp hundert Jahren wurde eine Farbtabelle entwickelt, die ein Spektrum von ca. 40 Farbtönen enthielt. Das war die Geburt der vom Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen herausgegebenen RAL-Farbtabelle.

Mit dieser Tabelle wurde für alle Beteiligten ein System auf den Markt gebracht, das die Bestimmung und Auswahl der Farbtöne ohne direkten Vergleich vor Ort möglich machte. Eine Zahl gibt eindeutig an, um welchen Farbton es sich handelt.

Das war eine enorme Erleichterung für den Handel. Klar, dass es nicht bei den 40 Farbtönen bleiben würde. Immer mehr wurde diese Farbpalette in Industrie, bei der Gestaltung von Designs oder auch in der Architektur angewendet.

Und gerade da, wo es um eine Vereinheitlichung des Designs geht, wurde nur noch eine Zahl aus der Farbpalette angegeben und die Farbe war immer gleich. Das beste Beispiel dafür ist die Gestaltung unserer Verkehrsschilder. Das Stoppschild hat überall im Land das gleiche Rot. Nun liegt es ja nahe, diesen kleinen Farbfächer mit RAL-Nummern zu verwenden, um die Wandfarbe beim Renovieren, die Fassadenfarbe bei der Restaurierung der Außenwand des Hauses mit seinem Partner abzustimmen. Auch der Malerbetrieb hat es dann leichter.