Im Malerhandwerk gibt es eine Menge Fachbegriffe. Einige erklären sich selbst, andere sind Fachchinesisch.

Ein Begriff, der im Malerhandwerk eine wichtige Rolle spielt ist die Kapillarität.

Oft sind Begriffe im Zusammenhang mit dem alltäglichen Leben am besten zu erklären. Da gibt es beispielsweise den Strohhalm in einem Wasserglas. Jeder hat schon einmal bemerkt, dass das Wasser im Strohhalm etwas höher steigt, als das Glas voll ist.

Und genau diesen physikalischen Effekt nennt man Kapillarität. Kapillaren können dünne Röhren, enge Spalten oder kleine Hohlräume sein. Je schmaler die Röhre oder der Spalt, desto stärker ist die Kapillarität und desto höher steigt die Flüssigkeit.   

Maler müssen das wissen, denn viele Materialien, die man bearbeitet, haben diese engen Hohlräume. Streicht man Holz oder Wände, wird ein Teil der Farbe aufgesaugt. Dieser Effekt hat Vor- und Nachteile.  

Kapillarität hilft beim Anstreichen von porösen Stoffen, da die Grundierung als erster Anstrich gut aufgenommen wird. Will man dünnflüssige Farbe verarbeiten, so zieht diese schneller ein. Soll dann eine fleckige Oberfläche verhindert werden, helfen mehrere Grundanstriche. Man schließt schon vor dem nächsten Anstrich alle Poren. Beachtet man die Kapillarität des zu streichenden Materials nicht, kann der Farbanstrich fleckig werden.